Karen Königsberger - Wie mein erster Roman entstand

 

Der Anstoß

 

„Anna und … der Brand der Burg Trausnitz“ ist die Fortsetzung des Kurzkrimis „Beichte“, den ich ursprünglich 2016 im Rahmen eines Krimi-Wettbewerbs der Stadt Landshut geschrieben hatte. Bei der Veröffentlichung 2018 in der Krimi-Anthologie „Mörderisches Ostbayern“ erkundigte sich die Lektorin des Verlags nach einem längeren Werk aus Landshut oder Niederbayern und das gab den Ausschlag. Obwohl ich zu der Zeit an einer Kurzgeschichtensammlung zur deutschen Nachkriegsgeschichte saß (die nach wie vor auf Eis liegt) beschloss ich, meine Hauptfigur aus der „Beichte“ unter die Lupe zu nehmen und auf ihre Tauglichkeit als „niederbayerische Miss Marple“ zu prüfen.

 

 

 

Die Protagonistin

 

Problem: Anna Hölzl ist eine 80-jährige, frisch verwitwete Rentnerin mit multipler Persönlichkeit (dazu später mehr), die nichts weiter will, als ihren Lebensabend genießen und Kuchen backen. Und wie verwickelt man so jemanden in eine einigermaßen spannende Krimi-Handlung?

 

Ich beschloss, das zu tun, was man gelegentlich im Rahmen der Figurenentwicklung als Ratschlag hört (sinngemäß zitiert): „Legen Sie ihre Hauptfigur auf die Couch, versuchen Sie herauszufinden, wer sie ist, was sie bewegt“ etc.

 

Das wurde in unserem Fall ein ziemlich schwieriges Gespräch.

 

Kleine Kostprobe gefällig?

 

 

 

Ich: Hallo Anna!

 

Anna: Grüß Gott…möchten Sie ein Stück Kuchen? Ich hab gebacken.

 

I: Ähm, nein, ähm, vielen Dank, im Moment grad nicht, vielleicht später?

 

A: Na gut …

 

I: Freut mich jedenfalls sehr, dich kennenzulernen – oder soll ich lieber sagen: „euch“?

 

A: Ist das jetzt sarkastisch gemeint? Das mag ich nämlich gar nicht.

 

I: Nein, nein, überhaupt nicht! Ich weiß halt nur, dass ihr zu zweit seid und wollte nicht unhöflich sein.

 

A: Und worum geht‘s jetzt?

 

I: Ja, das wüsste ich auch gern.

 

A: Wir sollen reden aber Sie wissen nicht worüber?

 

I: Ja, ich soll doch einen Krimi schreiben oder vielleicht auch einen Thriller, mit dir als Hauptperson – wär dir das „Sie“ eigentlich lieber?

 

A: Wenn ich ehrlich sein darf – ja, ich hab´s nicht so mit dem „du“ wie die jungen Leut heutzutag, nix für ungut.

 

I: Passt schon.

 

A: Also einen Krimi, oder einen … einen …

 

I: Thriller, mit einem Haufen Spannung drin!

 

A: Dafür bin ich wohl kaum die richtige Person, meinen Sie nicht?

 

I: Warum nicht?

 

A: Na: alt, ängstlich, Gehstock…

 

I: Alt ist die Miss Marple auch. Gehstock tut nix zur Sache und gegen die Ängstlichkeit haben sie ja die Alex.

 

A: Ich find mein Leben aber anstrengend genug. Und überhaupt: In meinem Alter …

 

I: Das Alter hat doch auch Vorteile: Sie sind allein (mit der Alex), das Haus gehört Ihnen, Sie müssen nicht mehr so viel arbeiten, sind finanziell vielleicht nicht gerade üppig ausgestattet aber doch zumindest unabhängig – Zeit, sich nach neuen Aufgaben umzusehen!

 

A: Mit 81 Jahren??

 

I: Der Alex würde das sicher gefallen.

 

A: Ich kann doch nicht immer alles nach der Alex richten, die spricht sich leicht, rumlaufen muss ich ja, während sie es sich bequem macht in meinem Kopf und gescheite Kommentare abgibt! Und überhaupt: Ein Krimi…oder ein Thr…Thr

 

I: Thriller.

 

A: Das geht doch schon los mit diesem neumodischen Zeugs, was es heutzutag alles gibt, die ganzen elektronischen Sachen: Computer (sie spricht es aus wie Komm-Puter), Handy, damit kenn ich mich doch gar nicht aus.

 

I: Dafür hab ich schon eine Lösung: Sie lernen jemanden kennen, ein paar junge Leute!

 

 

 

Von diesem Vorschlag war Anna zunächst nicht sehr begeistert, trotzdem haben wir eine Weile zusammen an möglichen weiteren Figuren gebastelt, und am Ende konnte ich ihr sogar einen neuen „Lebensabschnittspartner“ schmackhaft machen.

 

Aber damit war ja noch nicht geklärt, worum es nun eigentlich gehen sollte.

 

 

 

Die Idee

 

Erstaunt musste ich feststellen, dass ich zwar jede Mengen Einfälle für einzelne Szenen, Kapitelanfänge und -enden hatte, aber eigentlich keine Ahnung von der Geschichte als Ganzem. Was sollte der zentrale Konflikt sein? Was sollte der Reihe nach passieren? Welche Höhepunkte, welche Rückschläge sollte es geben? Kurz: Mir fehlte die Kernidee – und der Plot drumrum.

 

Ich beschloss, auch diese Frage mit meiner Heldin zu diskutieren, schließlich musste die Geschichte am Ende ja zu ihr passen.

 

 

 

I: Wir müssen uns um den Plot kümmern.

 

A: Plop?

 

I: PLOT. Die Handlung.

 

A: Wie gesagt: Zu aufregend braucht es nicht zu sein, ich bin schließlich kein James Bond.

 

I: Ich hatte auch nicht vor, Sie auf dem Motorrad durch irgendwelche exotischen Landschaften zu jagen mit einem Kugelhagel um die Ohren.

 

A: (bekommt sichtlich Atemnot)

 

I: Eher was Historisches, da kenn ich mich ein bisschen aus. Ein kleiner Rundgang durch die Landshuter Zeitgeschichte seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges? Da trifft es sich im Grunde wunderbar, dass Sie nicht von hier sind – dem Leser geht es u.U. genauso, dann können Sie ihn gleich mitnehmen, auf Ihre Entdeckungsreise.

 

A: Aber ich dachte, ich soll einen Mord aufklären? Oder einen verhindern? Oder beides? Was hat das denn mit der Vergangenheit zu tun?

 

I: Na, den Zusammenhang müssen wir ja eben herstellen! Ich finde es jedenfalls immer spannend, wenn ein Verbrechen etwas mit Ereignissen aus der Vergangenheit zu tun hat. Wie wäre es z.B. mit dem Burgbrand?

 

A: Welcher Burgbrand denn?

 

I: Na, die Trausnitz hat doch mal gebrannt, im Herbst 1961, Teile des Fürstenbaus sind da abgebrannt.

 

A: Und das war Brandstiftung?

 

I: Nein, vermutlich ein vergessener Tauchsieder in einem Putzeimer.

 

A: Hört sich nicht nach Krimi an, oder nach Thr…Thr..

 

I: Thriller, ja ich weiß. Aber da komm halt jetzt ich als Autorin ins Spiel, muss man eben was dazu erfinden...wir brauchen ein paar falsche Fährten, so läuft das bei Krimis, hab ich gelesen.

 

A: Aber erst mal müssten Sie doch wissen, was die richtige Fährte ist, oder? Danach kann man dann falsche Fährten legen …

 

I: Ich seh schon, ich hab´s mit einem Profi zu tun.

 

A: (wird rot) Na ja…

 

I: Also, was könnte denn tatsächlich passiert sein rund um den Burgbrand?

 

 

 

An dieser Stelle habe ich meine Anna vorläufig in Frieden gelassen und mich ihrem Gegenspieler, dem Antagonisten, zugewandt – der in einem Krimi meistens ein Mörder ist.

 

 

 

Der Antagonist

 

Frey sagt: „Der Mörder ist die Schlüsselfigur in einem verdammt guten Krimi. Eine Schlüsselfigur ist eine Figur, die die Handlung vorantreibt, diejenige, die Dinge geschehen lässt, auf die andere Figuren, der Held/Detektiv eingeschlossen, reagieren müssen.“ Die Geschichte des Mörders bezeichnet Frey als „Plot hinter dem Plot“: „Warum er oder sie mordet, wen er oder sie ermordet, und wie er oder sie plant, ungeschoren davonzukommen. Das Motiv des Mörders ist die treibende Kraft, der Motor jedes verdammt guten Kriminalromans.“(James N. Frey: Wie man einen verdammt guten Kriminalroman schreibt. Von der Inspiration bis zum fertigen Manuskript: eine schrittweise Anleitung, 2005, S.37).

 

Man kann von Frey halten, was man will (mich persönlich nervt ein wenig das ewige „verdammt gut“, das in seinen Schreibratgebern beileibe nicht nur im Titel vorkommt), aber in diesem Punkt hat er zweifellos recht: Der Grund, warum ich solche Schwierigkeiten mit dem Plot hatte, war der, dass ich mich bis dato praktisch gar nicht mit der heimlichen Hauptfigur – dem Mörder – befasst hatte. Das habe ich also schnurstracks nachgeholt, samt „Plot hinter dem Plot“. In meinem Fall bedeutete das die Beantwortung folgender Fragen: Wenn nicht die Putzfrau für den Brand auf der Burg verantwortlich war, wer war es dann? Und warum? Und wie entsteht daraus Jahrzehnte später ein Mord?

 

Aus naheliegenden Gründen verzichte ich an dieser Stelle auf illustrierende Zitate und halte stattdessen einfach fest:

 

Nun hatte ich also eine Protagonistin, mit der ich immer noch per „Sie“ war (samt Umfeld), die zentrale Idee (Burgbrand), den Antagonisten (samt Plot hinter dem Plot) – aber immer noch keinen ausgefeilten …

 

 

 

Plot!

 

Im Grunde war es erneut die Anna, die mich diesbezüglich auf den richtigen Weg geführt hat. In einem unserer Gespräche, in dem wir wieder mal in einer Handlungs-Sackgasse steckten, hatte nämlich ausgerechnet meine 80-jährige Protagonistin die Idee mit dem Internet („Die jungen Leut heutzutag schaun doch alles in ihren Komm-Putern nach…“).

 

Und tatsächlich: Es wimmelte nur so von „Plot-Generatoren“!

 

Aber sollte ich mir wirklich von einem 08/15-Generator, der die einzelnen Erzählschritte einer Geschichte am Beispiel von „Rotkäppchen“ (!) abklappert, die Handlung meines Krimis vorgeben lassen? Andererseits: Warum nicht? Alle Schreibratgeber (und davon habe ich einige gelesen) sind sich einig, dass jede gute Geschichte nach demselben Prinzip, demselben Gerüst funktioniert – und das steckt eben auch schon in den Märchen!

 

Wie man sich dieses Gerüst erarbeitet ist wohl eine Geschmacksfrage, eine Zeit lang habe ich es auch mit der „Schneeflockenmethode“ versucht. Die Idee dabei ist, ausgehend von einer wohlformulierten 1-Satz-Zusammenfassung der Geschichte in weiteren 9 Schritten immer mehr ins Detail zu gehen, bis man am Ende jede einzelne Szene seiner Geschichte beschrieben hat und ans Ausformulieren gehen kann.

 

Letztlich hat mich aber eine chronologische Herangehensweise dann doch mehr angesprochen. Und nach einem ersten digitalen Schnelldurchlauf (siehe Rotkäppchen oben) habe ich mich sogar wieder für einen analogen Ratgeber entschieden: Stephan Waldscheidt: Plot & Struktur. Dramaturgie, Szenen, dichteres Erzählen, 5. Auflage 2019.

 

An die von Waldscheidt beschriebene 3-Akt-Struktur samt Unterpunkten wie „Auslösendes Ereignis“, „Plotpoint“ (1 und 2), „Pinchpoint“ (1 und 2), „Höhepunkt“ etc., habe ich mich in den folgenden Wochen akribisch – man könnte auch sagen: sklavisch – gehalten. Ich war so froh, endlich einen „Fahrplan“ für meinen Krimi zu haben, dass ich es mit der Detailverliebtheit vielleicht ein wenig übertrieben habe. Eine Zeit lang habe ich beispielweise zusätzlich mit einer Tabelle gearbeitet, in der ich für jede einzelne Szene den Tag, die Uhrzeit, den Ort sowie etwaige Wendepunkte der Geschichte (diese wiederum bezogen auf die Protagonistin, die Krimi-Handlung oder einen der beiden Sub-Plots) festgehalten habe. Dabei bin ich gelegentlich selbst ein wenig durcheinander gekommen …

 

Spätestens an dieser Stelle kam die Frage nach einem Schreibprogramm auf. Eine Freundin von mir benutzt Scrivener und ist davon recht begeistert. Wäre das nicht eine Möglichkeit, beim Plotten und Schreiben auf alles Nötige zu achten und trotzdem nicht den Überblick zu verlieren? Mehr aus einer gewissen Trägheit heraus habe ich mich zunächst dagegen entschieden, die zweifellos notwendige Einarbeitungszeit hat mich abgeschreckt, lieber wollte ich weiterschreiben – vielleicht beim nächsten Projekt, ganz zu Beginn?

 

Einstweilen harrten ja auch noch ein paar wichtige Nebenfiguren der weiteren Ausarbeitung.

 

 

 

Figurenarbeit

 

Damit bin ich wieder zu Frey geschwenkt. Er empfiehlt in praktisch allen seinen Ratgebern, zumindest den wichtigeren Figuren eine physiologische, eine soziologische und eine psychologische Ebene sowie eine beherrschende Leidenschaft zu verpassen und ihnen anschließend mittels eines Tagebucheintrags oder Ähnlichem eine Stimme zu verleihen. Anders als das Plotten ist mir diese Arbeit wieder relativ leicht gefallen, auch hierfür gerne ein Beispiel.

 

Meine Heldin ist nicht zuletzt auch deswegen eine Hobby-Detektivin, weil ich offen gesagt keine Ahnung von Polizeiarbeit habe (und auch niemanden näher kenne, der das hat). Andererseits geht es immerhin um einen Mord, da kann man die Polizei ja schlecht ganz beiseite lassen …

 

Ich darf also vorstellen: Siegfried Emil Jansen – der junge Polizist macht Annas Enkelin Sabrina schöne Augen und wird ihr Draht zur Landshuter Kripo.

 

 

 

1.  Physiologie

 

Alter: 22

 

Blonde, lockige, relativ lange Haare, dürr, Brille.

 

Hat vorne einen falschen Zahn, den echten hat er bei einer Schlägerei mit einem Nebenbuhler verloren.

 

Tritt immer sauber und gepflegt auf (das war der Oma in der Erziehung wichtig), legt aber keinen Wert auf Äußerlichkeiten und hat erst recht keinen Sinn für Mode. Im Alltag läuft er meistens in derselben Jeans und demselben Hemd rum. Bei offiziellen Anlässen neigt er dazu, leicht overdressed daherzukommen (inklusive Fliege!).

 

Brille ist viel zu groß und mit altmodischem Metallrahmen. Außerdem liebt er seine Digitaluhr, die die Oma noch von seinem Papa aufgehoben und dem Sigi irgendwann geschenkt hat.

 

Kurz: Da hat die Sabrina einiges zu tun, mit dem Umstylen! Aber die bringt ihm schon bei, wie man wenigstens ansatzweise cool daherkommt!

 

2.  Soziologie

 

Geboren 1995.

 

Er ist Nordfriese, aber alle sprechen ihn immer als Ostfriese an (wie bei Poirot: Belgier / Franzose!).

 

Ist praktisch bei seiner Oma aufgewachsen, weil seine Eltern so viel gearbeitet haben, viel unterwegs waren. (Mutter Pilotin, Vater Steward) und sich später auch haben scheiden lassen. Deswegen kann er auch so gut mit der Anna: Ältere alleinstehende Damen ist er gewohnt.

 

Hat Fachabitur gemacht, noch oben im Norden. Während seiner Ausbildung bei der Polizei gab es dann aber Probleme in der Beziehung. Die Freundin, die er nach langer Zeit des Werbens endlich ergattert hatte, hat bald einen Anderen gehabt. Mit dem gab‘s dann auch eine Auseinandersetzung, die der Sigi verloren hat (zusammen mit seinem Zahn). Um die Zeit ist auch die Oma gestorben und also ist er geflüchtet und macht jetzt in Niederbayern weiter mit der Polizei.

 

Hat‘s in Landshut nicht leicht, als Nordlicht. Und bei der Polizei auch nicht, als Sensibelchen (jedenfalls zu wenig abgebrüht, finden seine Kollegen). Wirklich fies ist aber nur der Neudecker, die anderen versuchen schon, ihn unter ihre Fittiche zu nehmen, und ihn vor dem Schlimmsten zu bewahren. Aber alle fragen sich im Grunde, ob der Polizeidienst wirklich das Richtige für den Sigi ist.

 

Er selber auch.

 

Er überlegt, wieder in den Norden zu gehen und dort was anderes zu machen. Dahingehend drängt ihn auch seine Mutter, die fast täglich anruft, seit sie als Pilotin in Rente ist und nun doch noch gerne etwas von ihrem Sohn hätte. Außerdem findet sie den Polizeidienst irgendwie unwürdig für ihn: Sich für wenig Geld von irgendwelchen Verbrechern auf die Schnauze hauen zu lassen…. Eine Freundin von ihr hat doch diese Firma für Lakritz, da könnte er ruckzuck zum Geschäftsführer aufsteigen!

 

Der Sigi tendiert auch dazu, aber dann tritt ja die Sabrina mit dem Leo in sein Leben.

 

3.  Psychologie

 

Schon als Kind war er immer ein bisschen der Außenseiter, weil er so naiv und gutmütig war. Er war einfach ein leichtes Opfer, auch schon für seine Mitschüler Hat immer versucht, sich mit seinen Witzen den Weg in eine Clique zu bahnen, hat aber nie funktioniert.

 

Dabei übersieht er seine eigentlichen Qualitäten: Er hat einen feinen, hintersinnigen Humor, mit dem er z.B. auch die Sabrina zum Lachen bringt (aber das weiß er eben gar nicht, er glaubt immer, er muss seine Ostfriesen-Witze raushauen). Er ist intelligent und dabei sensibel und einfühlsam. Kinder lieben ihn – natürlich auch der Leo (auf den Sigi hört sogar der).

 

Und er hat einen harten Kern: Seinen Gerechtigkeitssinn, der sehr ausgeprägt ist. Durch seine eigenen Erfahrungen als das ewige Opfer stellt er sich schnell auf die Seite der Schwächeren. Deswegen glaubt er auch, bei der Polizei richtig zu sein, aber das ist vermutlich ein Irrtum. Trotzdem: Er kann ungemütlich werden, wenn etwas in seinen Augen ungerecht abläuft!

 

4.  Beherrschende Leidenschaft

 

Witze! Als Nordfriese sammelt er Ostfriesen-Witze und gibt sie zum Besten. Und merkt dabei gar nicht, dass die anderen Leute Nord- und Ostfriesen gar nicht unterscheiden können und deswegen auch über ihn lachen – sofern sie überhaupt lachen …

 

Im Lauf der Geschichte wird klar, dass er sich sehr für Psychologie interessiert. Nicht zuletzt angestoßen durch die vielen Bücher des Mordopfers, die er alle durchgeht (kommt dabei ins Schmökern!!). Das wird seine neue Leidenschaft, die auch zu ihm passt. Vielleicht macht er später nochmal einen Aufbaustudiengang oder sowas? Und schwenkt dann um, raus aus dem Polizeidienst, oder zumindest innerhalb desselben in eine andere Richtung.

 

5.  Stimme der Figur

 

„Kennen Sie den? Wie viele Ostfriesen braucht man, um eine Glühbirne zu wechseln?

 

Fünf. Einer steht auf dem Stuhl und hält die Glühbirne fest. Die anderen vier drehen den Stuhl.

 

O.k., der ist alt, schon klar.

 

Ich komm nicht so leicht mit Leuten ins Gespräch, wissen Sie, und mit so einem Witz hat man doch gleich einen gelungenen Einstieg.

 

Wenn er gut ist.

 

Und wenn nicht, lachen die Leute vielleicht wenigstens über den Erzähler. Besser als nichts, oder?

 

Ja, ich weiß schon, was Sie jetzt denken: Der Typ hat ein Problem mit seinem Selbstbewusstsein. Was macht denn so einer bei der Polizei?

 

Das frage ich mich in letzter Zeit auch immer öfter.

 

Dabei wollte ich doch nur etwas machen, wo ich den Menschen helfen kann. Es gibt doch so viel Ungerechtigkeit auf der Welt, und wenn ich nur einen kleinen Teil dazu beitragen kann, dass die Schwachen und Hilflosen auch mal zu was kommen, dann ist das doch eine sinnvolle Beschäftigung, oder? Und die Oma hat auch immer gesagt: Junge, werde Beamter beim Staat, da kannst du nix falsch machen!

 

Ach Oma …

 

Aber immerhin: Der Sabrina und ihrer Oma kann ich vielleicht tatsächlich helfen. Die sind da ja scheinbar über eine ziemlich spannende Geschichte gestolpert, da weiß man plötzlich wieder, wofür man zur Polizei gegangen ist. Und die Sabrina kann einen so nett anlächeln…manchmal glaube ich tatsächlich, sie mag mich.

 

Vielleicht.“

 

 

 

Schreiben

 

Natürlich ist es nicht so, als hätte ich vor dem Plot und der Figurenentwicklung keine Zeile geschrieben. Ganz zu Beginn zum Beispiel, noch bevor ich mir bewusst nähere Gedanken zu meiner Protagonistin gemacht hatte, habe ich tatsächlich auch die Eingangsszene des Krimis verfasst – einfach, weil ich die schon im Kopf hatte und sehen wollte, was passiert, wenn ich sie hinschreibe. Und siehe da: die Geburtsstunde der Alex! Dass Anna Hölzl eine multiple Persönlichkeit ist, war in der „Beichte“ noch keineswegs erkennbar. Aber kaum kehrt sie zu Beginn des Krimis in den Beichtstuhl zurück und überlegt, wie es nach dem Tod ihres Mannes nun weitergehen soll, ist da plötzlich diese rotzfreche Stimme in ihrem (und meinem!) Kopf. Obwohl ich nicht nach der Alex gesucht hatte, war mir das Potential dieser Idee sofort klar: Anna Hölzl allein wäre für eine Detektivin vermutlich keine sehr geeignete Persönlichkeit gewesen. Ich bezeichne sie zwar gerne als „niederbayerische Miss Marple“, aber im Grund ist sie das gar nicht – zumindest nicht der Anna-Teil ihrer Persönlichkeit. Aber die Alex! Für die gibt es kein Zögern und kein Zaudern, sie stürzt sich ohne nachzudenken ins Geschehen, nimmt jede Herausforderung an, ist kaltschnäuzig und schlagfertig. Der ideale Gegenpart zur stillen, schüchternen, nachdenklichen Anna, zusammen sind sie ein Dream-Team! Und nebenbei erspare ich mir und dem Leser eine Menge innerer Monologe, schließlich können die beiden ja alles ausdiskutieren, was sie so umtreibt.

 

Es sind Eingebungen wie diese, die für mich das Schreiben so faszinierend machen.

 

Trotzdem habe ich nicht bereut, viel Zeit auf den Plot und die Figurenentwicklung verwandt zu haben. Aufgrund meiner persönlichen und beruflichen Situation komme ich manchmal wochenlang praktisch gar nicht zum Schreiben und dann ist es eine unheimliche Erleichterung, dank eines genau und dicht entwickelten Gerüsts in praktisch jede beliebige Szene springen zu können – und dort Menschen zu begegnen, die man gut kennt.

 

Selbst beim Aufbau der einzelnen Kapitel habe ich mich daher wieder an den Vorschlägen von Frey orientiert und mich zumindest bemüht, die seiner Meinung nach wesentlichen Bestandteile einer gelungenen Krimi-Szene zu berücksichtigen. Welche das sind und wie die Umsetzung bei mir ausgesehen hat, möchte ich nochmal anhand eines Beispiels erläutern.

 

Kapitel 10 „Telefonate“: Nach einem Tag voller Recherchen zum Burgbrand beschließt Anna, abends noch die Enkelin der Putzfrau, die den Brand ausgelöst haben soll, anzurufen, an deren Telefonnummer sie zufällig gekommen ist.

 

 

 

1.  Fragen zum Verlauf der Handlung

 

Wie wird das Gespräch ablaufen? Wird die Frau überhaupt mit Anna sprechen wollen? Oder hat sie die Schnauze voll von dem Thema?

 

2.  Identifikation mit den Zielen der handelnden Person

 

Allgemeines Ziel ist, den Bericht eines irgendwie Beteiligten zu hören. Das spezielle Ziel in dieser Szene ist, herauszuhören, ob es Drohungen gegen die Familie der Putzfrau gab oder gibt.

 

3.  Innerer Konflikt

 

… zwischen Anna und Alex. Sie streiten sich darüber, ob man der Enkelin den wahren Grund für den Anruf sagen (es gibt eine Morddrohung, die möglicherweise mit dem Burgbrand in Zusammenhang steht), oder einen Vorwand (VHS-Kurs zur Geschichte des Burgbrandes) benutzen soll. Ausnahmsweise ist die Alex für die Wahrheit, die Anna für den Vorwand.

 

4.  Äußerer Konflikt weil widersprüchliche Ziele der Figuren

 

Klar: Die Frau will gar nicht über das Thema reden, weil ihr das nur Nachteile bringen kann und wenn, dann nur in dem Sinne, dass ihre Großmutter es nicht war. Die Anna geht davon aber zunächst aus und will nur versuchen herauszufinden, ob es deswegen Drohungen gegen die Familie gab oder gibt. Sie reden also eine Weile aneinander vorbei – bis die Anna sich auf die Haltung der Enkelin einlässt und nachfragt.

 

5.  Emotionale Entwicklung der Figuren

 

Das ist eigentlich was, was sie gar nicht mag, die Anna – so spontan mal jemanden anrufen, den sie gar nicht kennt. Aber dann tut sie es doch und während des Gesprächs läuft sie zur Höchstform auf und gewinnt das Vertrauen ihrer Gesprächspartnerin – nicht mit der forschen Art der Alex, die überhaupt erst zu dem Anruf geführt hat, sondern mit ihrem eigenen einfühlsamen und aufrichtigen Wesen.

 

Empathie

 

Sollte sich vor allem kurz vor dem Anruf aufbauen: Sie wählt – gedrängt von der Alex – die Nummer und weiß immer noch nicht genau, was sie eigentlich sagen soll. Dabei hängt doch manches davon ab, dass sie das Interesse der Frau wecken kann…

 

Sympathie

 

Sollte sich dann während des Gesprächs ergeben, weil die Anna instinktiv richtig reagiert und sensibel mit der Frau umgeht, alle weiteren Vorstöße der Alex abwehrt.

 

6.  Echte und falsche Hinweise

 

Wenn es nicht die Oma war mit dem Tauchsieder (richtig), wer war es dann? Einer der Führer hat heimlich geraucht und die Kippe irgendwo entsorgt, wo sie einen Brand ausgelöst hat (falsch). Ein Kurzschluss in den veralteten Leitungen (falsch). Oder aber … (richtig!)

 

 

 

So einfach wie in diesem Kapitel war es natürlich nicht immer und auf dieser Ebene des Planens habe ich mir dann durchaus die Freiheit genommen, die ein oder andere Vorgabe zu ignorieren, wenn sie sich nicht natürlich in den Handlungsablauf, wie er mir vorschwebte, einbauen ließ.

 

Schließlich entstehen, wie eingangs bereits geschildert, selbst bei einem Planungs-Junkie wie mir mitunter die besten Ideen beim Schreibprozess. Auch im letzten Drittel des Krimis ist es mir nochmal so ergangen, als sich die Figur einer Kommissarin, für die ich eigentlich nur einen kurzen Auftritt vorgesehen hatte, plötzlich derart in den Vordergrund drängte, dass ich ihr einfach eine tragendere Rolle – und damit auch leichte Änderungen im Plot – zugestehen musste!

 

 

 

Recherche

 

Für eine Historikerin habe ich das Thema Recherche ganz schön auf die lange Bank geschoben. Möglicherweise genau deswegen: Akten hatte ich in meinem Leben schon genug gewälzt, jetzt wollte ich erst mal eine Geschichte erfinden und hinschreiben – ohne Fußnoten im Kopf. Abgesehen davon schien es mir aber auch nicht sinnvoll, zu früh mit allgemeiner und breit gestreuter Recherche zu beginnen, zu groß schien mir die Gefahr von Zeitverschwendung, wenn sich nachher im Plot doch noch mal alles anders entwickelt.

 

Am Schluss wäre es allerdings beinahe zu spät gewesen, zumindest für einen Veröffentlichungstermin im Herbst 2021. Als ich nämlich endlich genau wusste, was ich brauchte – zum Beispiel einen Termin im Staatsarchiv und einen Besuch auf der Burg - war alles geschlossen, pandemiebedingt.

 

Einmal mehr hat sich an dieser Stelle die gründliche Vorarbeit ausgezahlt, ich konnte an den entsprechenden Stellen Lücken lassen, erst mal fertig schreiben und sogar die Überarbeitung beginnen. Das Kapitel beispielsweise, in dem ich die Anna ins Archiv schicke, um den Brand zu recherchieren, habe ich erst mal ganz übersprungen und erst Mitte Mai, als letzten Abschnitt der Geschichte, eingefügt.

 

Trotzdem habe ich mir vorgenommen, künftig zumindest die schriftlichen Quellen früher einzusehen, evtl. auch abwechselnd mit dem Schreibprozess, nicht zuletzt auch in der Hoffnung auf eine gegenseitige gewinnbringende „Befruchtung“.

 

Ein bisschen anders verhält es sich mit mündlichen Quellen, also Gesprächen. Hier finde ich es gerechtfertigt zu warten, bis vollkommen klar ist, dass und welche Informationen noch benötigt werden – schließlich will man niemandem seine Zeit stehlen für Auskünfte, die dann doch hinten runterfallen. Mit dem Leiter der Landshuter Kripo und dem Kastellan der Burg Trausnitz habe ich entsprechend spät telefoniert.

 

Und in diesem Zusammenhang noch eine gute Nachricht: Meine Sorge, bei entsprechenden Nachfragen als „No-Name“ oder „Möchtegern-Autorin“ belächelt zu werden, war unbegründet – man muss nicht unbedingt etablierter Autor sein, um bei seinen Gesprächspartnern auf Offenheit und freundliches Interesse zu stoßen!

 

 

 

Überarbeitung

 

Je nachdem, wie man das Plotten und den Schreibprozess angegangen ist, läuft vermutlich auch die Überarbeitungsphase bei jedem anders ab. Es gibt AutorInnen, die erst mal alles irgendwie zu Papier bringen, um den kreativen Fluss des Schreibens nicht zu unterbrechen und dann später alles zusammen grundlegend überarbeiten. Bei mir lief dieser Schritt ständig nebenher, im wesentlichen kapitelweise. Das lag – neben dem schon erwähnten Hang zum Planen und kleinteiligen Organisieren – auch daran, dass ich in einer Schreibgruppe bin, in der wir mehr oder minder regelmäßig unsere Texte lesen und kommentieren. Es ist eine Binsenweisheit, dass der Blick von außen unerlässlich ist, viel zu oft sieht man als AutorIn den sprichwörtlichen Wald vor lauter Bäumen nicht. Ob die Anna sich in einem Kapitel zu lange mit ihren Backrezepten beschäftigt, oder der Show-down der Krimi-Handlung vielleicht doch etwas unglaubwürdig rüberkommt: Solche Dinge sind meinen wohlmeinenden aber kritischen Testleserinnen glücklicherweise aufgefallen – ganz zu schweigen von meiner kreativen Zeichensetzung … ein Hoch auf die Schreibgruppe!

 

Natürlich habe ich das fertige Gesamtmanuskript nochmal geprüft auf Stimmigkeit der einzelnen Abschnitte untereinander, auf logische Brüche oder Denkfehler. Und auch ein abschließendes Korrektorat habe ich noch mal extra (kostenpflichtig) machen lassen. Inhaltlich Dinge sind bis zu einem gewissen Grad Geschmacksfrage, aber über Tippfehler, Zeichensetzung usw. lässt sich nicht streiten und ich wollte auf jeden Fall ein auch formal möglichst einwandfreies Manuskript beim Verlag einreichen.

 

 

 

Veröffentlichung

 

Verlag? Ist das Buch nicht bei BoD rausgekommen?

 

Nun, diese Geschichte ist fast so spannend wie ein Krimi …

 

An sich wäre ich von selbst nicht auf die Idee gekommen, in den Selbstverlag zu gehen. Ich hatte mich nie gefragt (und es hatte mich offen gesagt auch nie interessiert), was man in welcher Reihenfolge tun muss, um ein Buch selbst auf den Markt zu bringen. Ich war immer der Meinung: Ich schreibe die Geschichte, um die Vermarktung sollen sich dann andere kümmern. Außerdem bin ich digital grundsätzlich nicht so bewandert, praktisch gar nicht in sozialen Netzwerken unterwegs und so weiter – alles keine guten Voraussetzungen für eine Karriere als Selfpublisherin. Schließlich hatte ich mir auch gute Chancen bei dem Verlag ausgerechnet, bei dem bereits die „Beichte“ erschienen war, weil aus dieser Richtung ja der Anstoß für das Buch gekommen war. Als ich das Manuskript dort im Frühsommer einreichte, war das Interesse tatsächlich recht groß, eine Zusammenarbeit scheitert aber letztlich an der Kalkulation.

 

Und was jetzt? Mittlerweile war es Juli und plötzlich rückte ein Thema in den Vordergrund, dem ich bisher eher wenig Beachtung geschenkt hatte: Der 60. Jahrestag des Burgbrandes am 21. Oktober 2021. Da das Manuskript erst so spät fertig geworden war, war eine an eine Veröffentlichung bis zu diesem Datum mit einem Verlag nie zu denken gewesen. Aber im Selbstverlag? „Das schaffen wir!“, meinte eine Freundin, die bereits mehrere Bücher im Selbstverlag herausgebracht hatte und nun ihre Hilfe anbot. Damit war die Entscheidung gefallen: Wenn ich ohnehin nicht bei einem Verlag unterkomme, wollte ich wenigstens diesen Termin „mitnehmen“.

 

Das Manuskript war ja inhaltlich und formal in Ordnung. Also musste nur noch ein Cover in Auftrag gegeben und der Buchsatz für die Print- und E-book-Version bearbeitet werden. Beim Buchsatz liegt vermutlich die größte Schwierigkeit: Man braucht ein entsprechendes Programm, einen Computer, auf dem das Programm auch läuft (Vellum etwa funktioniert nur auf Mac) und Zeit zum Einarbeiten. Ich hatte hier, wie gesagt, die Unterstützung einer Freundin, weshalb der größte Teil dieser Arbeiten Mitte August erledigt war.

 

Die Veröffentlichung im Selbstverlag war also de facto nur noch ein paar Mausklicks entfernt, da wurde es turbulent: Ein zweiter Verlag, mit dessen Rückmeldung ich nicht mehr gerechnet hatte, wollte nach dem Exposé den ganzen Text sehen. In meiner Begeisterung, vielleicht doch noch einen Verlagsvertrag zu ergattern, schickte ich das Manuskript hin und legte den Selbstverlag wieder auf Eis.

 

Wochen vergingen. Auf Nachfrage hieß es lediglich, die Prüfung laufe auf mehreren Ebenen ab und könne etwas dauern. Keine Aussage, bis wann mit einer wie auch immer gearteten Entscheidung zu rechnen sein könnte. Klar war nur: Falls es überhaupt zu einer Veröffentlichung im Verlag käme, dann frühestens im Herbst 2022! Derweil wurde es Mitte September.

 

Ich beschloss, mal vorzufühlen, wie groß das Interesse an mir und meinem Buch überhaupt war und fragte bei der Landshuter Zeitung wegen eines Interviews an. Das war kein Problem, der Artikel erschien am 7. Oktober in der Reihe „Landshuter Autoren“. Am selben Tag meldet sich auch das Wochenblatt wegen eines Beitrags zum Burgbrand, der genau am Jahrestag, dem 21.Oktober, erscheinen sollte. Das gab letztlich den Ausschlag: Ich konnte ja schlecht die Werbetrommel rühren und den Leuten dann sagen, dass das Buch erst in einem Jahr rauskommt …

 

Am Montag, den 18.Oktober, eröffnete ich also ein Konto bei BoD und lud den Buchsatz und das Cover hoch.

 

Drei Tage später meldete sich der Verlag zurück: Ob der Text noch „frei“ sei?

 

Ähm … nein.

 

Ein Telefonat mit der Lektorin wenige Tage später war sehr angenehm und ermutigend, aber es war klar, dass es zumindest vorläufig nicht zu einer Zusammenarbeit kommen würde – das Buch war ja schon draußen.

 

Nun frage ich mich natürlich, ob ich zu voreilig war – ob ich mir wegen eines kurzfristigen Vorteils (Veröffentlichung rechtzeitig zum Jahrestag) die Chance auf einen Verlagsvertrag und eine möglicherweise längerfristige Zusammenarbeit zerschossen habe.

 

Andererseits ist es auch ein schönes Gefühl, sein fertiges Werk nicht einfach aus der Hand zu geben und anderen zu überlassen. Selbstverlag, so empfinde ich es, bedeutet vor allem ein ziemlich hohes Maß an Freiheit – und Verantwortung. Aber so war es ja beim Schreiben auch: Es liegt eben weiter an mir, was aus der Anna und ihrem Abenteuer rund um die Burg Trausnitz wird.

 

Und nicht zuletzt gibt es ja auch schon die Idee für eine Fortsetzung. …