Gedenklesungen

zur Bücherverbrennung und zur Pogromnacht

In über 70 Städten wurden 1933 öffentlich Bücher verbrannt. Auch in Regensburg organisierte die örtliche Hitlerjugend am 12. Mai eine Verbennung als Symbol. Auf dem Neupfarrplatz loderten Bücher unliebsamer Autor:innen, politische Schriften, und Literatur, die dem nationalsozialistischen Gedankengut widersprach. Der Platz liegt im Zentrum der Altstadt und ist selbst durch ein Pogrom und die damit einhergehende Vernichtung des jüdischen Viertels 1519 entstanden. Bis zu diesem Zeitpunkt war die jüdische Gemeinde in Regensburg eine der ältesten und bedeutendsten in Süddeutschland gewesen. 

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 organisierte das nationalsozialistische Regime Deutschlands gewalttätige Ausschreitungen und Exzesse. Gauleiter Fritz Wächtler ordnete an, die Synagoge niederzubrennen was mithilfe des NSKK und der Feuerwehr umgehend in die Tat umgesetzt wurde. Geschäfte und Privatwohnungen von jüdischen Mitbürger:innen wurden von SA und SS verwüstet und zerstört. In Regensburg kam ein sogenannter "Schandmarsch" hinzu, bei dem jüdische Menschen vom Arnulfsplatz bis zur Maxstraße öffentlich gedemütigt und gepeinigt. Auch Regensburger:innen und Passant:innen beteiligten sich an der Gewalt. Jüdische Menschen wurden massenweise inhaftiert und auch ermordet

Die Regensburger Bücherverbrennung und Progromnacht waren ein gewaltsamer Ausdruck der antisemitischen, rassistischen und menschenverachtenden Politik, die schließlich in der Ermorderung und dem Tod von zwei Dritteln der damaligen jüdischen Mitmenschen in Europa gipfelte. Jedes Jahr gedenkt der Schriftstellerverband Ostbayern mit einer Lesung in der Regensburger Neupfarrkirche diesem geschichtlichen Ereignis. Auf diese Weise möchten wir einen Beitrag leisten, um das Bewusstsein für Toleranz, Gleichheit und Mitmenschlichkeit, aber auch für Zivilcourage und geschichtliche Verantwortung von uns allen in der Gesellschaft zu schärfen.

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